Zum Hauptinhalt springen

„Ich freue mich auf die Magie des Sommers."

Die ehemalige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann verstärkt das Festwochenteam. Worauf sie sich besonders freut verrät sie im Gespräch.

  • Wie erleben Sie persönlich die aktuelle Situation?
    Mir fehlt das Theater, die Kunst, die Freunde; mir geht dieses ganze Regelwerk auf die Nerven, auch wenn ich verstehe, dass Maßnahmen nötig sind; ich empfinde tiefe Solidarität für alle, die direkt von der Pandemie betroffen sind; ich hoffe auf und träume von einer Zeit nach der Pandemie.
     
  • Sehen Sie eine Aufarbeitung gesellschaftlicher Probleme durch Kulturschaffende?
    Welche finden Sie persönlich spannend?
    Ob sie gesellschaftliche Probleme aufarbeiten können wage ich zu bezweifeln, hier ist die Politik aufgerufen. Aber aufzeigen und dahinterliegende Mechanismen offenlegen können und tun sie, das ist einer ihrer Antriebsmotoren. Was mich daran interessiert ist alles, das über das bloße Aufzeigen hinausgeht, das Visionen und Utopie formuliert und damit Hoffnung auf Veränderung schafft.
     
  • Welche Aufgabe/Kraft sprechen Sie Kultur in Krisenzeiten zu?
    Gemeinschaft, Energie, Mut, Freude, Anregung, Aufregung, Spiritualität, Genuss.
     
  • Kulturmanager agieren an der Schnittstelle von Kunst und Kommerz - wo verorten Sie sich dabei bzw. wie definieren Sie Ihre Rolle?
    Zuerst kommt die Kunst und dann noch einmal die Kunst und dann hoffentlich auch der Kommerz, damit die Kunst finanzierbar ist.
     
  • Viel wird über einen breiten Zugang bzw. einer Teilhabe an Kunst und Kultur gesprochen - auch in Hinblick auf die Kulturhauptstadt 2024. Was sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit der sogenannten Hochkultur? Wer ist gemeint bzw. für wen wollen Sie Kultur machen?
    Wenn es mir gelingt, aus der Region heraus zu arbeiten, mit Themen, die sich hier wiederfinden und darüber hinausweisen, hoffe ich, ein großes Publikum ansprechen zu können. Im Endeffekt müssen die Themen und Formate betreffen, neugierig machen, herausfordern - und der Zugang offen und der Eintritt leistbar sein.
     
  • Worauf freuen Sie sich am meisten bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden?
    Ich bin see-süchtig, ich freue mich auf die Magie des Sommers, der Natur, der Berge. Aber vor allem freue ich mich auf die KünstlerInnen und das Publikum.
     
  • Welche Themen/Formate möchten Sie als erstes etablieren - worauf dürfen sich BesucherInnen freuen?
    Auf relevante Themen, auf ungewöhnliche Formate, auf Poesie und zum Nachdenken anregende Dramatik. Neues ist schnell behauptet, Qualität ist hart erarbeitet.
     
  • Was liegt Ihnen persönlich am Herzen?
    Dass aus all den neuen Begegnungen ein Dialog wird, mit dem interessierten Publikum, das zu uns reist, mit den Menschen, die hier leben und mit dieser großartigen Natur um uns herum.