Hagen | Weigle | SOAK
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Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker
Seit über zehn Jahren fördert die Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker die Ausbildung des Orchesternachwuchses. Das Orchesterspiel in höchster Qualität hängt mit dem Aufeinander-Hören, Aufeinander-Eingehen und mit der Flexibilität zwischen den Musiker:innen zusammen – dies wird in der musikalischen Arbeit von Kammermusik in kleinen Gruppen bis zum großen Orchester im Rahmen der Sommerakademie erlernt und geschärft.
Ein wichtiges Ziel der Angelika Prokopp Sommerakademie ist es, jungen Musikern einen Einblick in Traditionen des Orchesterspiels, wie sie von den Wiener Philharmonikern gepflegt werden, zu geben. Das Repertoire legt daher einen starken Schwerpunkt auf in Wien komponierte Musik, besonders auf die Werke der Wiener Klassik. Weiters werden alle Instrumentengruppen ausschließlich von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker betreut.
Die Angelika Prokopp Sommerakademie bekennt sich zudem zur Förderung des spezifischen Wiener Orchesterinstrumentariums Wiener Oboe, Wiener Horn und Wiener Pauken.
Als Dirigenten fungieren einerseits Persönlichkeiten, die durch viele gemeinsame Auftritte am Pult der Wiener Philharmoniker und/oder der Wiener Staatsoper mit der Musizier- und Arbeitsweise dieses Klangkörpers vertraut sind, andererseits derzeitige und ehemalige Mitglieder der Wiener Philharmoniker.
Julia Hagen
Natürlichkeit und Wärme, Vitalität und der Mut zum Risiko: solche Vorzüge werden regelmäßig genannt, wenn von Julia Hagens Spiel die Rede ist. Die junge Cellistin aus Salzburg, Spross einer musikalischen Familie, überzeugt als Solistin mit Orchester ebenso wie im Rezital mit Klavier oder in zahlreichen Kammermusikkonstellationen an der Seite prominenter Partner. Die 28-Jährige, die inzwischen in Wien lebt, verbindet Souveränität im Technischen mit hohem gestalterischem Anspruch und einer unmittelbar kommunikativen Musizierhaltung.
Zu den Höhepunkten der Saison 2023/24 gehören Konzerte mit der Dresdner Philharmonie unter Krzysztof Urbański mit einer anschließenden Europa-Tournee, sowie dem Orquestra Metropolitana de Lisboa (Enrico Onofri), Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia (Jonathan Bloxham), Orquesta Nacional de España (Giovanni Antonini), Kristiansand Symphony Orchestra (Julian Rachlin) und der Kammerakademie Potsdam (Paul McCreesh). Zudem kehrt sie zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Andrés Orozco-Estrada zurück und gibt ihr Debüt beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mirga Gražinytė-Tyla mit Konzerten in der Philharmonie de Paris sowie dem Wiener Musikverein. Weitere Debüts führen sie auf eine Tournee durch die Schweiz mit den Wiener Symphonikern unter dem designierten Chefdirigenten Petr Popelka sowie zum Grafenegg Festival mit der Philharmonie Brno unter Dennis Russell Davies.
Unter ihren vielfältigen Kammermusikaktivitäten sind ihre Triokonzerte mit Igor Levit und Renaud Capuçon bei der Schubertiade Schwarzenberg, in der Londoner Wigmore Hall und im Wiener Musikverein sowie ihre Aufführungen von Sofia Gubaidulinas „Sonnengesang“ mit dem Los Angeles Master Chorale bei den Salzburger Festspielen besonders erwähnenswert. Weitere KammermusikpartnerInnen sind u.a. Anneleen Lenaerts, Mao Fujita, Lukas Sternath, Nikolai Lugansky und Sir András Schiff.
Julia Hagen begann im Alter von fünf Jahren mit dem Cellospiel. Der Ausbildung bei Enrico Bronzi in Salzburg sowie bei Reinhard Latzko in Wien folgten 2013 bis 2015 prägende Jahre in der Wiener Klasse von Heinrich Schiff und schließlich ein Studium bei Jens Peter Maintz an der Universität der Künste in Berlin. Als Stipendiatin der Kronberg Academy studierte Hagen darüber hinaus bis 2022 bei Wolfgang Emanuel Schmidt. Sie war Preisträgerin des internationalen Cellowettbewerbs in Liezen und des Mazzacurati Cellowettbewerbs und wurde u.a. mit dem Hajek-Boss-Wagner Kulturpreis sowie dem Nicolas-Firmenich Preis der Verbier-Festival-Academy als beste Nachwuchscellistin ausgezeichnet.
2019 veröffentlichte sie gemeinsam mit Annika Treutler ihr erstes Album mit den beiden Cellosonaten von Johannes Brahms bei Hänssler Classic. Julia Hagen spielt ein Instrument von Francesco Ruggieri (Cremona, 1684), das ihr privat zur Verfügung gestellt wird.
Sebastian Weigle
In Berlin geboren, studierte Sebastian Weigle an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Horn, Klavier und Dirigieren und wurde 1982 zum 1. Solohornisten der Staatskapelle Berlin ernannt. Parallel sammelte er weitere Dirigiererfahrungen als Kapellmeister und Assistent von Daniel Barenboim. Von 1997 bis 2002 erarbeitete er sich als Erster Staatskapellmeister an der Berliner Staatsoper ein breit gefächertes Repertoire, ging von 2004 bis 2009 als Generalmusikdirektor an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona und übernahm ab der Spielzeit 2008/09 die gleiche Position an der Oper Frankfurt. Hier dirigierte er erstmals 2002/03 Strauss‘ „Salome“, gefolgt von der Premiere „Die Frau ohne Schatten“. Für den außergewöhnlichen Erfolg dieser Produktion wurde er 2003 von den Kritikern der „Opernwelt“ zum Dirigenten des Jahres gekürt. Diese Auszeichnung wurde ihm auch schon dreimal in Barcelona zuteil: 2005 für sein Dirigat des „Parsifal“, 2006 für Korngolds „Die Tote Stadt“ und im Jahr 2010 für sein Dirigat von „Tristan und Isolde“. Seit 2019 ist Sebastian Weigle zusätzlich zu seiner Position in Frankfurt Chefdirigent des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Tokyo/Japan.
Engagements führten Sebastian Weigle u.a. an die Deutsche Oper Berlin, die Staatsopern Berlin, München, Dresden und Hamburg, an die Metropolitan Opera New York, die Staatsoper Wien, das Royal Opera House Covent Garden London und die Opernhäuser von Zürich, Cincinnati und Sydney sowie nach Japan; außerdem zu Konzerten mit den Staatskapellen Berlin, Dresden und Weimar, der Dresdner Philharmonie, den Wiener Symphonikern, dem NHK Symphony Orchestra Tokyo und dem Tokyo Philharmonic Orchestra. Bereits 1990 gab er als junger Dirigent und Solist sein Debüt bei den Salzburger Festspielen. Bis 2011 leitete er den vollständigen fünfjährigen Aufführungszyklus von „Die Meistersinger von Nürnberg“ bei den Bayreuther Festspielen. 2015 leitete er die Premiere von „Der Freischütz“ an der Berliner Staatsoper, reiste mit der Staatsoper München für die Erstaufführung der „Elektra“ nach Bukarest und gab sein Debüt mit den Wiener Symphonikern. 2017 kehrte er für „Fidelio“ und die gefeierte Premiere von „Der Rosenkavalier“ an die New Yorker Metropolitan Opera zurück und eröffnete mit der Neuproduktion von „Hänsel und Gretel“ die fertig umgebaute Staatsoper Unter den Linden Berlin. 2018 stand er für „Lohengrin“ und“ Der Freischütz“ erneut am Pult der Wiener Staatsoper und gab sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden London mit einer Neuproduktion von Hänsel und Gretel. Sinfoniekonzerte und Opernproduktionen führen ihn seit seiner Ernennung zum Chefdirigenten des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra regelmäßig nach Japan. Zukünftige Pläne führen Sebastian Weigle u.a. zurück an die New Yorker Metropolitan Opera, die Staatsoper Wien und das Londoner Royal Opera House Covent Garden.
Einspielungen mit Werken u.a. von Beethoven, Mozart und Rott sowie zahlreiche Opernproduktionen der Oper Frankfurt unter seiner Leitung erschienen auf CD und DVD. Außerdem ist ein Zyklus der Sinfonischen Dichtungen von Richard Strauss mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester bei Oehms Classics erhältlich.