René Pape & Mtthias Lademann
René Pape & Mtthias Lademann
René Pape
Der in Dresden geborene René Pape ist seit 1988 Mitglied der Berliner Staatsoper, betrachtet aber die New Yorker Metropolitan Opera als seine "Heimat fern der Heimat" in der Oper. Seit seinem Hausdebüt 1995 hat er an der Met in 18 Rollen und mehr als 160 Vorstellungen mitgewirkt, darunter vier große Debüts: Méphistophélès in „Faust“, Gurnemanz in „Parsifal“, Escamillo in „Carmen“ und der alte Hebräer in „Samson et Dalila“. Aber es war die berühmte Oper Unter den Linden – die Heimat der Berliner Staatsoper – wo Pape die meisten großen Rollen seiner Karriere sang.
Musikdirektor Daniel Barenboim war ein früher Förderer, und an der Berliner Staatsoper war Pape als König Marke in „Tristan und Isolde“, König Heinrich in „Lohengrin“, Sarastro in Mozarts „Die Zauberflöte“, Pogner in „Die Meistersinger“, Rocco in Beethovens „Fidelio“, Fasolt in „Das Rheingold“, Hunding in „Die Walküre“ und die Titelrolle in „Don Giovanni“ zu erleben. Das Opernhaus war auch Schauplatz von Pepes Auftritten als Ramfis in Verdis „Aida“, Figaro in Mozarts „Le nozze di Figaro“, Leporello in „Don Giovanni“ und Orest in Strauss' „Elektra“. Im Jahr 2006 erweiterte er sein Repertoire um die Titelrolle in „Boris Godunow“, für die er vom Verband der deutschen Kritiker zum "Künstler des Jahres" gewählt wurde.
Zu den Höhepunkten der Saison 2019/20 zählen „Don Carlo“ und „Parsifal“ an der Wiener Staatsoper, „Don Carlo“ und „Boris Godounov“ an der Opéra national de Paris, „Tristan und Isolde“ am Staatstheater Wiesbaden, „Die Lustigen Weiber von Windsor“, „Die Zauberflöte“, die Neujahrskonzert-Galas und Beethovens 9. Sinfonie an der Staatsoper Berlin.
Außerdem singt er zwei Liederabende mit dem Pianisten Camillo Radicke: im Grazer Musikverein und an der Wiener Staatsoper, wo er auch beim Europäischen Kulturpreis Pro Europa auftreten wird.
In der Saison 2018/19 sang er „Tristan und Isolde“ an der Opéra Bastille, „Elektra“, „Die Zauberflöte“ und „Parsifa“l an der Wiener Staatsoper, „Fidelio“, „Elektra“, „Die Zauberflöte“, „Macbeth“ und „Tristan und Isolde“ an der Staatsoper Berlin, eine Neuproduktion von „T.H.A.M.O.S.“ in Salzburg und „Parsifa“l an der Bayerischen Staatsoper.
In den letzten Spielzeiten war Pape auch in der Titelrolle von Mussorgskys „Boris Godunow“ zu hören und hat seine Konzerttätigkeit in der ganzen Welt verstärkt. Anthony Tommasini von der New York Times lobte Papes Rollendebüt als Boris an der Metropolitan Opera: "Mit seinem gewaltigen Körperbau und seinem ungezwungenen Charisma wirkt Herr Pape königlich und imposant. Doch mit seinem leeren Blick, der hageren Intensität in seinem Gesicht, seinem strähnigen langen Haar und seinem schwerfälligen Gang ist er bereits von Schuldgefühlen und Zweifeln geplagt. Herr Pape hat auch stimmliches Charisma, und seine dunkle, durchdringende Stimme ist ideal für die Rolle. Da ich kein Russisch kann, kann ich mich nicht für die idiomatische Qualität seines Gesangs verbürgen. Aber seine Aussprache war klar und natürlich. Und in jeder Sprache verleiht Herr Pape den Worten Bedeutung.“
Über sein Konzert in der Wigmore Hall im Jahr 2018 sagte Peter Reed von Classical Source: "Pape hat die Gabe, einen mit seiner Konzentration und Stille in seinen Bann zu ziehen, und Gesten wie ein mahnender Finger (beim Mozart) oder beide Arme, die er in nur einem seiner Sibelius-Sätze ausladend hochhebt, waren mehr oder weniger alles in Bezug auf die dramatische Betonung. Das alles lag an der Autorität und Intensität seines Gesangs, der den Eindruck hinterlässt, dass seine Stimme unerschöpflich ist, mit Farbe, Substanz, Fantasie und Nuancen, die von pechschwarz bis zu einer außergewöhnlichen Zartheit reichen."
Stephan Matthias Lademann
Der in Meißen geborene Pianist Stephan Matthias Lademann erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Musik Carl Maria v. Weber in Dresden. Noch während seines Studiums entdeckte er seine Leidenschaft für Liedbegleitung, welcher er sich seit seiner Flucht aus der ehemaligen DDR ganz widmet.
Lademanns musikalische Heimat seit dem Jahr 1997 ist Wien. Er war künstlerischer Partner von Siegfried Jerusalem und begleitete weitere renommierte KünstlerInnen wie Diana Damrau, Edita Gruberova, Paul Armin Edelmann, Mathias Hausmann, Sibylla Rubens, Chen Reiss, Günther Groissböck, Daniela Fally, Robert Holl, Marlis Petersen und Robert Dean Smith.
Als Liedbegleiter konzertierte Lademann bei zahlreichen Musikfestivals und in den bedeutendsten Zentren des internationalen Musikschaffens wie dem Wiener Musikverein, den Salzburger Festspielen, der Semperoper Dresden, der Staatsoper Berlin und der Berliner Philharmonie, der Opernfestspiele München, der Carnegie Hall New York und dem Teatro alla Scala Di Milano, nach Paris, Madrid, Barcelona u.v.m.
Weitere Konzerte und Masterclasses führten ihn u.a. nach Kasachstan, Mexico City und Shanghai.
Zu seiner Diskographie gehören u.a. ein Live-Mitschnitt des Liederabends mit Diana Damrau bei den Salzburger Festspielen 2005, die Welt-Ersteinspielung von Gustav Mahlers Zyklus „Des Knaben Wunderhorn” in der originalen Klavierfassung sowie die Ersteinspielung Mahlers „Das Lied von der Erde” in der Fassung für Tenor, Bariton und Klavier. Die israelische Sopranistin Chen Reiss begleitete er auf ihrer CD italienischer Lieder von Schubert und Donizetti.
Lademann realisierte mit Marlis Petersen 3 Alben ihrer Tetralogie „Dimensionen“, von denen die erste CD „Dimensionen-Welt“ mit dem Diapasion d‘or ausgezeichnet wurde. Für die dritte CD „Dimensionen-Innenwelt“, erschienen 2019, wurde Marlis Petersen der Opus Klassik als Sängerin des Jahres 2020 verliehen, im selben Jahr erschien die letzte CD des Werks unter dem Titel „Dimensionen-Neue Welt“.
Neben seiner Tätigkeit als Liedbegleiter hegt der Pianist eine große Leidenschaft für Lied-Poesie Projekte: Seit 2009 widmet er sich vermehrt musikalisch-literarischen Projekten, welche er gemeinsam mit Schauspielern wie Peter Matić, Sophie von Kessel, Jürgen Tarrach, Angela Winkler sowie den Oscarpeisträgern Martina Gedeck und Sebastian Koch realisierte. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden mehrere CDs, u.a. „Songs and Letters“ mit dem Liederzyklus „Myrten“ von Robert Schumann und Tagebucheinträgen sowie Briefen Robert und Clara Schumanns.
Eine weitere Aufnahme mit Ulrich Reinthaller als Partner beinhaltet Rainer Maria Rilkes "Duineser Elegien VI-X" und Solo-Klavierwerke.
Stephan Matthias Lademann ist Professor an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien im Fach Lied- und Oratoriengestaltung.